Architektur einer existenziellen Bedrohung

A. Reynolds/Redux
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Editorial
Seit der Gründung im Jahr 1948 ist der Staat Israel isoliert und von Feinden bedrängt, die ihn vernichten wollen. Diese kollektive Belagerungsmentalität wird deutlich an den Tausenden von Luftschutzkellern, die überall im Land zu finden sind. Alle Israelis sind gesetzlich verpflichtet, Zugang zu einem Luftschutzkeller und zu Räumen zu haben, die im Falle eines Angriffs abgeriegelt werden können. In Israel und den besetzten Gebieten existieren mehr als 10.000 öffentliche und private Luftschutzbunker.

Die Serie von Adam Reynolds dokumentiert diese Bunker und gibt einen Einblick in die kollektive Mentalität der israelischen Bevölkerung. Die Israelis haben diesen »Weltuntergangsraum« in ihr tägliches Leben integriert und nutzen die Bunker oft als Tanzstudios, Gemeindezentren, Kneipen und Orte der Anbetung. Für jüdische Israelis, deren Geschichte von Exil und Verfolgung gezeichnet ist, sind diese Schutzräume die Architektur einer existenziellen Bedrohung.

Adam Reynolds arbeitet als Architektur- und Designfotograf in Indianapolis. Seine Serie »Architektur einer existenziellen Bedrohung« entstand zwischen 2013 und 2015.

 

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