Natalia’s War for Ukraine

Mads Nissen/Politiken
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Mads Nissen/Politiken
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Reportage
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine.

Als sich das osteuropäische Land nach der Euro-Maidan-Revolution im Jahr 2014 dem Westen zuwandte, akzeptierte Russland diese Ablehnung nicht. Zunächst wurde die Krim überfallen und illegal annektiert, und im industriellen Kernland des Landes, der Region Donbass, wurden Separatisten von Russland ermutigt und ausgerüstet, um einen Bürgerkrieg für die Unabhängigkeit von der Ukraine zu beginnen.

Das ist acht Jahre her.

Vor 13.000 Menschenleben.

Die militärischen Positionen schienen festgefahren zu sein. Die Politik noch mehr. Solange Präsident Putin die Ukraine in einem regionalen Krieg halten konnte – solange konnte er verhindern, dass das Land ein neues Mitglied der NATO wird. Und so gingen die Kämpfe an der Frontlinie weiter. Oft vergessen. Immer noch tödlich. Bis Putin die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 mit einem Angriffskrieg überzog.

Nirgendwo sonst waren die wachsenden Spannungen zwischen Ost und West in den voran gegangenen Jahren gewalttätiger und offensichtlicher als entlang der 400 Kilometer langen Frontlinie zwischen der Ukraine und den von Russland unterstützten Separatisten in der Donbass-Region.

Im Sommer 2021 traf Fotograf Mads Nissen für die dänische Tageszeitung Politiken auf eine bemerkenswerte Frau, Natalia Voronkova, die ihr Leben dem Krieg widmet – „High Heels im Dienst“, wie sie sagt.

Mit ihrer natürlichen Autorität, ihrem Charisma und ihrer Einstellung, Dinge zu erledigen, bewegt sie sich sowohl in den Regierungsbüros in Kiew als auch in den schlammigen Gräben entlang der Frontlinie. Sie ist Freiwillige mit Leib und Seele. Sie ist Sonderberaterin des stellvertretenden Verteidigungsministers, aber vor allem ist Natalia Voronkova ein Bindeglied. Eine unbezahlte, inoffizielle, unkonventionelle Brücke zwischen oben und unten in einem schwerfälligen postsowjetischen Militärsystem, das oft unzuverlässig, bürokratisch und korrupt ist.

Angeregt durch die Euromaidan-Revolution wurde die 44-jährige ehemalige Wirtschaftswissenschaftlerin und zweifache Mutter zu einer der vielen Freiwilligen, die in diesem Konflikt so wichtig sind. Natalia hat ihre eigene Nichtregierungsorganisation ‚Volonters’ka Sotnya Dobrovolya‘ gegründet, die die Truppen vor allem mit medizinischer Ausbildung und Nachschub unterstützt, wenn das System zusammenbricht, während sie gleichzeitig ungefilterte Informationen von den Männern in den Schützengräben sammelt, die bis zu den Generälen und Ministern in Kiew vordringen.

Mads Nissen hält weiterhin Kontakt zu ihr. Ein Interview mit Natalia Voronkova kann arrangiert werden, inkl. Übersetzer.

Mads Nissen

»I’ve never met a person like Natalia. She’s a hurricane in the middle of a war. A war that was almost forgotten until this very February 24th, 2022, where many of us Europeans woke up in disbelief. She embodies a Ukrainian spirit to fight against the odds and to take the countries future in to her own hands. I haven’t heard from her these day, but I’m pretty sure where she is. On the frontline. In high-heels. Insisting that war matters for everyone. For all of us.«

 

 

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