Neu bei laif: Marian Lenhard

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Marian Lenhard wurde in Franken, bei Bamberg, geboren und lebt dort jetzt auch wieder. Nach kürzeren Abstechern in die Germanistik und Theologie studierte er Fotojournalismus und Dokumentarfotografie in Hannover. In New York City assistierte er über längere Zeit Magnum-Fotograf Christopher Anderson und in Hamburg absolvierte er ein Praktikum bei GEO. 

Marian Lenhard arbeitet u.a. für GEO, Süddeutsche Magazin, DIE ZEIT, ZEITMagazin, ZEIT Campus, 11 Freunde, manager magazin, Capital, Tagesspiegel Magazin, About Trust/TÜV SÜD, Aktion Mensch, DER SPIEGEL, SPIEGEL Wissen, und Walden.  

Wir freuen uns, Marian Lenhard als laif-Fotografen vorzustellen. Für einen seiner letzten Aufträge reiste er für GEO in den Nationalpark Berchtesgarden.

laif: Lieber Marian, wir freuen uns, dich als neuen laif-Fotografen begrüßen zu dürfen. Was begeistert dich an der Fotografie?

Marian: Vor allem begeistert es mich, ständig in neue Lebenswelten einzutauchen. Die Fotografie als Medium und Handwerk sind eigene Bereiche, mit denen man sich ein ganzes Leben beschäftigen kann und mit denen ich mich als Fotograf immer wieder auseinandersetze. Aber der wirkliche Reiz liegt für mich daran, ständig neue Rollen einzunehmen: Mal auf der Chefetage im Anzug blitzschnell Anforderungen umsetzen, dann wieder in Stiefeln auf einem Weinberg herumstapfen, am nächsten Tag eine Schriftstellerin kennenlernen und portraitieren. Natur, Kunst, Kulinarik, Literatur, Technik, und natürlich alle Facetten des Menschlichen – was will man mehr?

laif: Worum ging es in dem Auftrag für GEO und was hat dich daran fasziniert?

Marian: GEO fragte an, ob ich zum Thema Klimawandel im Gebirge eine Woche in den Nationalpark Berchtesgaden kommen möchte, um ein Forschungsprojekt zu dokumentieren. Der Auftrag kam für mich wie gerufen, da ich als Alpinkletterer genau die Skills habe, um die ForscherInnen zu ihren Forschungsstationen, die quer durch verschiedene Höhenstufen in teils schwierigem Gelände lagen, begleiten zu können. So war ich also täglich ab 05:00 Uhr auf den Beinen und durfte den Veränderungen, die gerade in den Bergen stattfinden, kletternd, wandernd und schwimmend nachgehen. Und es war für mich spannend, den Blick hin zum Kleinen zu wenden, zu Käfern und Moosen – wo mich sonst immer nur die großen Kletterwände interessiert haben.

laif: Du arbeitest für unterschiedliche Redaktionen, bewegst dich in unterschiedlichen fotografischen Genres.

Welches Thema hat dich in letzter Zeit am meisten beeindruckt?

Marian: Erst kürzlich hatte ich für eine Agentur einen Auftrag in einem Jobcenter – es sollten Vermittlungsgespräche mit Geflüchteten aus der Ukraine fotografiert werden. Eigentlich recht unspektakulär, ein kleiner Büroraum, viele Formalitäten. Doch mit jeder Person, die hereinkam, entspann sich eine ganz individuelle Geschichte aus vielen kleinen, teils tragischen, teils lustigen Details.

laif: Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Marian: Dass meine Mutter schon immer als selbstständige Grafik-Designerin gearbeitet hat, hat mich sicherlich beeinflusst; zumindest waren da Freud und Leid der kreativen Selbstständigkeit immer Thema. Nachtschichten am Rechner, Steuererklärungen, ich wuchs damit auf. Gegen Ende der Schulzeit barg die Kamera dann kreatives Potenzial: Ich erarbeitete mit FreundInnen die Schülerzeitung, portraitierte mit einer vom Dorffotografen geliehenen Blitzanlage 150 MitschülerInnen meiner Abschlussklasse.

Im Zivildienst arbeitete ich dann mit Menschen mit Behinderung. Ich kam mit der unmittelbaren, auch körperlichen Nähe, die für Menschen mit Down-Syndrom typisch ist, anfangs nicht so gut klar, wollte mich aber unbedingt über die normale Arbeit hinaus einbringen und griff also wieder zur Kamera. Die Bilder, die in den Monaten entstanden sind, haben mir viel Glauben in die Kraft der Fotografie geschenkt. Nach einem kurzen Flirt mit der Germanistik habe ich mich dann voller Tatendrang für den Studiengang “Reportagefotografie” in Hannover entschieden.

laif: Vielen Dank!

 

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Reportagen von Marian Lenhard

 

 

»Vor allem begeistert es mich, ständig in neue Lebenswelten einzutauchen. Die Fotografie als Medium und Handwerk sind eigene Bereiche, mit denen man sich ein ganzes Leben beschäftigen kann und mit denen ich mich als Fotograf immer wieder auseinandersetze.«

 

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