Wärmeres Meerwasser in der Region führt auch zum Auftauen und zur Erosion von Küstengletschern, die von unten her schmelzen. Im Juli 2019 verließ eine Gruppe von Ozeanographen den Hafen von St. John’s in Kanada, um zu untersuchen, wie viel Meerwasser die Fjorde in Grönland verlässt und in den Ostgrönlandstrom (EGC) gelangt. Der Ostgrönlandstrom ist Teil der globalen thermohalinen Zirkulation; eine Veränderung seiner Beschaffenheit könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die globale Wasserzirkulation einschließlich des Golfstroms haben, der Europa ein gemäßigtes Klima beschert.
Ziel der Forschung war es, den EGC entlang der gesamten Küste Ostgrönlands zu verfolgen, um festzustellen, wie viel Eis in der Arktis tatsächlich schmilzt, und um eine Vorhersage darüber zu treffen, wie sich dies in Zukunft auf den globalen Meeresspiegel auswirken wird. Die Wissenschaftler haben an 170 Stationen entlang der Strecke Hunderte von Wasserproben genommen, deren Analyse Monate dauern wird.
Die Besatzungsmitglieder, zumeist Studenten, haben ihre Karriere als Ozeanographen nicht gewählt, weil sie damit viel Geld oder Anerkennung verdienen können. Sie haben sich für die Sache entschieden und wollen der Öffentlichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse über die bevorstehende Klimakrise nahe bringen.
Die Reportage zeigt das Leben an Bord des Forschungsschiffes, wobei der Schwerpunkt auf der Isolation liegt, wenn man wochenlang auf See und weit weg von zu Hause ist.
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